04. Oktober 2022 / Bundespersonal

Ungerechtfertigtes Bashing gegen das Bundespersonal

Eine Studie der Universität Luzern zur staatlichen und staatsnahen Beschäftigung in der Schweiz hat vor allem in der Deutschschweiz zahlreiche Zeitungsartikel ausgelöst. Das Bundespersonal verdiene deutlich mehr als Angestellte in der Privatwirtschaft. Es wurde ein Durchschnittslohn von 117'000 ausgerechnet.


Nichts von alledem ist wahr. Die Studie weist handwerkliche Fehler auf, weil sie Äpfel mit Birnen vergleicht. Der Durchschnittslohn wurde mit Lohndaten errechnet die sich nicht eignen und die Verwaltung von rund 40'000 Angestellten dem gesamten Privatsektor mit weit über 4 Millionen Beschäftigten gegenübergestellt. Diese umfassen auch Tieflohnbereiche wie die Gastronomie, der Detailhandel oder das Baugewerbe. Es ist daher wenig überraschend, dass der Durchschnittslohn der Bundesverwaltung über jenem des gesamten Privatsektors liegt.


Von einem Wachstum der Personalausgaben in der Bundesverwaltung kann nicht die Rede sein. Wie in den Ausführungen zum Vorstoss Guggisberg (21.3512) zu lesen ist, lag der Anteil gemessen an den ordentlichen Gesamtausgaben des Bundes in den letzten 10 Jahren stabil bei rund 8 Prozent.


Zufall oder nicht?

Noch in der ersten Woche der Session holte die SVP mit 6 Vorstössen zum weiteren Bashing aus und verlangt in Motionen, die Bundesangestellten unter das OR zustellen und die Senkung des Personaletats auf 35'000 Stellen. Weiter giftelt sie gegen sogenannte Privilegien (22.3963, 22.3962, 22.3961, 22.3960, 22.3959, 22.3957, 223934) Nun braucht es erst mal klare Fakten auf dem Tisch. Dafür gesorgt haben unserer Präsidentin Sarah Wyss und die Präsidentin des PVB mit einer Interpellation (22.4066 und 22.4065).


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