17. Januar 2023 / News

Mindestverzinsung des Altersguthabens bei der PUBLICA: Garanto kritisiert den Entscheid scharf

Noch im alten Jahr hat Garanto zusammen mit den anderen Bundespersonalverbänden beim Paritätischen Organ des Bundes POB gegen den Mindestzinsentscheid protestiert. Wir kritisierten, dass das POB mit diesem Entscheid offensichtlich ein Zeichen setzen will, ohne es aber den Versicherten zu erklären.


Wo bleibt die längerfristige Strategie?

Wir bemängelten, dass das POB damit keine längerfristige Strategie verfolgt. Die berufliche Vorsorge ist auf einen Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten ausgerichtet. Relevant sind weniger kurzfristige Schwankungen, sondern das Erreichen eines definierten Vorsorgezieles für die Versicherten und die langfristige Sicherung der Renten.


Versicherte finanzieren die Sanierungsmassnahmen

Eine solch tiefe Verzinsung bedeutet de facto eine einseitig durch die Versicherten finanzierte Sanierungsmassnahme. Dies widerspricht dem Charakter der beruflichen Vorsorge, wonach sich bei solchen Massnahmen auch die Arbeitgeberin zu beteiligen hat. Wir sind nicht damit einverstanden, dass das POB diesen Grundsatz aushebelt.


Bernd Talg, der Vertreter von Garanto im POB meint: «Keiner der Arbeitnehmerseite ist wirklich glücklich über diesen Entscheid. An der ersten Sitzung vom 17. November hat die Arbeitnehmerseite 1,25 % gefordert, weil alle Pensionskassenexperten uns bessere zukünftige Renditechancen voraussagten. Bis zum 13.12.22 konnten wir uns nicht einigen. Ausgangslage für den Entscheid war der Deckungsgrad der Publica am 9. Dezember, der 97,3 % betrug. Keine Seite wollte Sanierungsmassnahmen einleiten und damit den Teuerungsausgleich mit höheren Beitragszahlungen schmälern. Die Arbeitgeberseite drohte, dass bei bestehender Uneinigkeit der Entscheid an die Kassenkommission übertragen wird. Das wollten wir nicht. Falls der Deckungsgrad im 2023 entgegen aller negativer Prognosen steigen sollte, werden wir Arbeitnehmervertreter des POB sofort eine höhere Verzinsung fordern.»


Der Präsident und der Vizepräsident des POB halten in einem Brief am Entscheid fest. Garanto und die anderen Bundespersonalverbände werden nun baldmöglichst das Gespräch mit der neuen Bundesrätin suchen.

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